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  • AutorenbildPeter Weixelbaumer

Völlig losgelöst


Hallo zusammen, wer von euch hat beim Alter schon zumindest einen 4er vorne stehen? Dann ist die Chance sehr groß, dass ihr den Song „Major Tom“ von Peter Schilling kennt. Das war 1983 in Deutschland und Österreich ein ziemlicher Hit. Anyway. Die Story des Songs ist hier Nebensache, aber es geht um eine Kernaussage des Refrains: „Völlig losgelöst“.

Wir haben heute in den westlichen Industriestaaten eine paradoxe Situation: Noch nie stand uns die Welt so offen. Noch nie hatten wir so viele Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten. Und das in gesundheitlicher, sozialer und persönlicher Sicherheit bzw. Qualität wie nie zuvor. Noch nie gab es so viel Information so rasch abrufbar, um die eigene Entscheidung zu was auch immer zu erleichtern bzw. zu verbessern. Und trotzdem oder gerade deswegen gibt es bei vielen Menschen ein kollektives Gefühl der Intransparenz, der Orientierungslosigkeit, der Fremdbestimmtheit, einer gewissen System- und Komplexitäts- oder auch Geschwindigkeitsübermacht bei gleichzeitiger subjektiver persönlicher Ohnmacht.


Das schlägt in fast allen Lebensbereichen durch: Was möchte ich vom Leben? Hmmmm... Was möchte ich erreichen? Pfoaah....Was macht mich (wirklich) glücklich? Wuuuuh.... Wie möchte ich meine Zeit verbringen? Rrrrrr.... Welche Ausbildung soll ich machen? Muhhh... Welchen Beruf soll ich wählen? Ähhh.... Testet das einmal aus und fragt andere. Oder noch besser: Fragt euch selbst. ;-) Es ist zutiefst menschlich, dass man diese Fragen im Verlauf des Lebens einmal besser, einmal schlechter beantworten kann. Und dass sich die Antworten durchaus auch ändern können. Das Leben ist keine geradlinige und ebene Einbahnstraße. Das Manko liegt vielmehr darin, sich diese Fragen erst gar nicht zu stellen – oder besser: sich diesen Fragen nicht zustellen. Ich rede da nicht Individualismus und Egoismus das Wort, im Gegenteil, in den meisten Fällen ist man nicht nur selbst, sondern gemeinsam mit anderen Menschen Teil der Antworten. Doch wie nun mit den Fragen umgehen und wie wirklich fundierte Antworten finden? Dazu ein paar Impulse:


1. Die unerlässliche Basis: Stellt euch die Fragen, also stellt euch den Fragen. Kneifen gilt nicht! Die Antworten sind das Salz des Lebens: Ohne Antwort auf Lebensfragen, kein Ziele. Ohne Ziele, kein Weg. Ohne Weg, kein Sinn. Ohne Sinn, keine Zufriedenheit. Ohne Zufriedenheit, kein Glücksgefühl.


2. Denkt an Major Tom: Völlig losgelöst! Entkoppelt gedanklich die aktuellen Rahmenbedingungen von euren Fragestellungen: Würdest du deinen aktuellen Job auch dann machen, wenn für dich Geld keine Rolle spielen würde/müsste? Wenn du neu anfangen könntest, würdest du wieder diese Berufsausbildung wählen oder etwas anderes lernen? Wenn du dir für dein Leben wünschen könntest, was immer du möchtest: Was wäre das? Wie würde ein Tag in so einer frei wählbaren Wunschwelt aussehen? Stell dir vor, du hättest unendlich viel Zeit: Mit welchen Menschen würdest du sie teilen wollen? Usw.


3. Wie nachhaltig sind deine Antworten? Beobachte das für dich und sei ehrlich zu dir selbst. Ein guter Freund von mir schrieb über Monate, immer und immer wieder eine Liste mit seinen Top-Wünschen bzw. Top-Zielen. Die Selbständigkeit fand sich stets ganz oben. Also machte er den Schritt und ist heute glücklicher und erfolgreicher Unternehmer.


4. Verschriftlicht die Antworten zu euren Lebensfragen. Konkretisiert sie in Zielen und leitet die Maßnahmen ab.


5. Eines ist sicher: Niemand kommt lebend hier raus. Also worauf warten mit der Umsetzung eurer Antworten?


Bei aller Analyse und dem Sich-Fragen-der-essentiellen-Fragestellungen: Das Leben ist nicht nur Analyse, nicht nur Zielsetzung, es ist eben vor allem auch Tun, Probieren, Austesten, seine Wurzeln finden und pflegen, sich aber auch immer wieder neu erfinden (können/müssen). Genießt das Leben und bleibt dabei im Aktionsmodus: Gestaltet euer Leben. Denn sonst wird es von anderen gestaltet.

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